🇧🇻 Ich bin noch immer sprachlos nach diesem unfassbaren Angeltag. 🥹
Heute morgen fing es damit an, dass wir das erste Mal Offshore Richtung Landegode wollten. Wir waren zeitig fertig, doch mussten noch ein wenig warten, bis die Brücke beim Straumen passierbar war. Also die Pilker runter, in der Hoffnung Köhler als Kofi zu fangen. Unten angekommen ein Hänger... Doch es war kein Hänger, sondern ein quergehakter Dorsch, der seitlich im übelsten Strom stand und sich wie ein nicht enden wollender Hänger anfühlte. Irgendwann könnte ich ihn landen, doch das raubte mir alle Kraft. Und aktuell bin ich eh etwas geschwächt nach einem schweren Infarkt vor über zwei Jahren...
Aber ein toller Fisch und mein bisher größter. Auch wenn es schade ist, dass er nicht regulär gegangen wurde, da er nicht gebissen hat.
Unser Offshore angeln hat sich allerdings nicht ganz so gezeigt, wie gewünscht. Außer Plan hab es ein paar nicht so große Lengs und Schellfische und massig kleine Köhler. Aber ansonsten eher Seife kauen.
Das ging bis zu Nachmittag so und so recht habe ich nicht daran geglaubt, dass es besser werden würde. Wie haben uns dann zwischen den Felsen in einer interessanten Bucht treiben lassen, um auf Heilbutt zu probieren. Kaum runter gelassen ... Alle drei Ruten gehen krum. Wie dachten an einen Hänger, kann aber nicht. Der Köfi vom Kollegen war total zernagelt und meine Montage in die der Beiden anderen getrieben. Alle Köder runtergelassen und dasselbe Phänomen sofort wieder. Danach habe ich meine Montage entfernt und eine neue selbstgebaute vom Kollegen genommen. Lange ging nichts, bis wir die Drift erneut ansetzten und exakt an derselben Stelle ging dann meine Rute Richtung Wasser und der Ritt begann.
Immer schon hatte ich mir gewünschten einen Fisch an der Rute zu haben, der mir körperlich alles abverlangt. Als ich diesen Fisch an der Rute hatte, irgendwann im Drill auf die Knie gegangen bin, da mir die Kraft fehlte und die Kraft in die Knien und Armen versagt hat... Da wollte ich nur, dass es endlich vorbei ist... Ich konnte nicht mehr. Und das sehr schnell sogar 🙈
Ich musste mir einfach eingestehen, dass ich mittlerweile zu schwach für diese Naturkraft bin. Und das war auch okay, nach den schweren Jahren.
Doch meine Buddy Christian und Torben haben das nicht akzeptiert und mich solange angestachelt und angefeuert, bis ich endlich wieder die letzten Kraftreserven aufbringen konnte, um den Fisch nach der zweiten endlosen Flucht an die Wasseroberfläche zu pumpen. Die Beiden haben dann einfach großartig reagiert und funktioniert und konnten den Heilbutt mit einem Flying Gaff und einer Schwanzschlinge sauber fixieren und landen.
Hier hat sich wieder einmal gezeigt, dass Teamwork und Vertrauen bei so einer Sache unfassbar wichtig sind. Und ich bin einfach unendlich stolz und dankbar, diese drei (inkl. Kameramann Niklas) um mich zu haben.
Im Anschluss konnte der Fisch schonend zurückgesetzt und im Wasser freigelassen werden und wie lagen uns alle in den Armen 🥰
Das Foto mit kurzzeitigem Grinsen...
Und die Realität...
Danach lief der Tag einfach unfassbar gut und wir konnten die Kisten noch mit Dorsch und c.o. voll machen.
Ich bin einfach unendlich dankbar diesen Fisch gelandet (und schonend zurückgesetzt) zu haben. Jetzt gehe ich erst Mal mit ein Grinsen schlafen. Morgen ist ausschlafen angesagt, bevor wir im Fjord Versuchen, einen Heilbutt für die beiden Kollegen zu fangen. Der eine hat noch eine Rechnung mit dem wesentlichen größeren Butt von gestern offen und meim größter Wunsch wäre es, wenn der weitere Angelbuddy auch endlich seinen ersten Heilbutt fangen würde.
Ich selbst werde mich morgen auf Unterwasser Aufnahmen und Steinbeißer fixieren. Da ich für mich heute angeln durchgespielt habe, ist jetzt alles noch entspannterer Bonus :)